Delliehausen (red). Die Niedersächsischen Landesforsten öffnen am Samstag, 20. September 2025, erstmals ihr Wildnisgebiet Solling für ein breites Publikum. Im Rahmen der Deutschen Waldtage können Naturfreunde von 10 bis 16 Uhr die wohl wildeste Seite der Sollingwälder entdecken. Drei geführte Touren führen die Besucher durch den „Urwald von morgen“.
Revierförster Peter Martensen und sein Kollege Lars Niemeier betreuen das rund 1.000 Hektar große Schutzgebiet im Forstamt Dassel. „Mit unserem ‘Tag des offenen Urwaldes‘ möchten wir besonders die einheimische Bevölkerung ansprechen. Viele Anwohner haben zwar schon vom Wildnisgebiet Solling gehört, wissen aber weder wo es liegt noch wie es darin aussieht“, erklärte Martensen.
Seit 2021 ruht dort die forstliche Nutzung. „Wir entfernen nur noch die vom Menschen eingebrachte Fichte, um Platz zu schaffen für die Buche. Dann bleibt sich die Natur selbst überlassen. Gleichzeitig haben wir mit dem Artenmonitoring begonnen, um die Entwicklung zu beobachten“, erläuterte Niemeier. Dabei werde auch Künstliche Intelligenz eingesetzt, um Vogelstimmen und Fledermausrufe automatisch zu bestimmen. Erste Ergebnisse und Hörproben stellen die Förster beim Waldwochenende vor.
Die Besucher erwartet ein abwechslungsreiches Programm mit familienfreundlichen Urwald-Exkursionen, Mitmachstationen für Kinder sowie einem Picknickbereich mitten in der Natur. Für die Teilnahme an den Touren wird wetterfeste Kleidung, festes Schuhwerk und Kondition für eine 1,5-stündige Wanderung durch unwegsames Gelände empfohlen.
Programm im Überblick:
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10:00 Uhr Tour 1: Waldentwicklung ohne Eingriffe, Lebensräume
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12:00 Uhr Tour 2: Monitoring, Wegekonzept, Hörproben
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14:00 Uhr Tour 3: Vergleichsfotos
Treffpunkt ist der Delliehäuser Weg (K 431) am „Sandkuhle Spielplatz“. Anmeldungen sind erbeten unter:
Hintergrund: Die Deutschen Waldtage sind eine Initiative des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH). Unter dem Motto „Gemeinsam! Für den Wald.“ finden bundesweit Aktionen statt, um die Bedeutung intakter Wälder in den Mittelpunkt zu rücken.
Foto: Landesforsten